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AVIVA-BERLIN.de im Mai 2024 - Beitrag vom 04.10.2002


12 Aktionen nach der Wahl - Forderungen der Initiative D21 an Politik & Wirtschaft...
Sharon Adler

Der Forderungskatalog der Initiative D21 zur Gestaltung der Informationsgesellschaft wurde an die Bundesregierung übergeben. Die Entwicklung der IT-Gesellschaft muss gepusht werden...




um den langfristigen Aufschwung zu schaffen. Politik, Wirtschaft und IT-Unternehmen müssen das Internet transparent für alle BürgerInnen machen. Die 1999 gegründete Initiative ist ein Zusammenschluss von 300 branchenübergreifenden Unternehmen. Ziel des gemeinnützigen Vereins ist es, in Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung den Wandel und die Erneuerung von der Industrie- zur Informationsgesellschaft in Deutschland anzukurbeln und die Impulse für die vielfältigen Chancen der Informationstechnologien für Aufschwung, Wachstum und Beschäftigung zu nutzen. D21 will einen Beitrag zur Modernisierung leisten, die in den nächsten vier Jahren die Entwicklung der Informationsgesellschaft in Deutschland entscheidend voranbringen soll.

Die Initiative D21 hat der Bundesregierung einen 12 Punkte-Forderungs-Katalog vorgelegt. Zu jedem der Themen wurden konkrete Forderungen und Vorschläge formuliert. Die zentralen Themen, Forderungen und Auszüge ihrer Inhalte sind:

  • Internationale Vergleichbarkeit - Die Bundesregierung wird aufgefordert, die Entwicklung der IT-Gesellschaft in Deutschland anhand internationaler Kriterien zu messen. D21 plädiert für die Schaffung eines "Internet-Barometers".
  • Digitale Chancen - pauschale Gebühren für Internetzugänge. Mehr zielgruppenspezifische Inhalte. Barrierefreies Internet (Technikfreundlichkeit, Öffentliche Internet-Zugänge)
  • Digitale Wirtschaft - UMTS muss promotet werden. Der Aufbau der Breitbandtechnologie muss bei Politik & Öffentlichkeit als Schlüsselfaktor für die wirtschaftliche Entwicklung gesehen und in das Solidarpaket II aufgenommen werden.
  • Frauen und IT - durch spezifische Programme + Projekte (Girl´s Day, Idee-IT) sollen mehr Mädchen und Frauen in Technik, Informatik und Naturwissenschaft gebracht werden. Laut Eurobarometer stimmten 67% aller EuropäerInnen für mehr Frauen in der wissenschaftlichen Forschung. Genderaspekte müssen in IT- + Technikstudiengängen bei Studium, Aus- und Weiterbildung berücksichtigt werden.
  • Förderung der IT-Nutzung in Ostdeutschland - Projekte wie "Frauen ans Netz" und "Schulen ans Netz" sollen eine spezielle Ausrichtung auf Ostdeutschland bekommen.
  • IT und Gesundheit - Der Arzneimittelhandel im Internet muss zugelassen werden um nötige Einsparungen durchzusetzen. Die Nutzungsmöglichkeiten von Versichertenkarten müssen erweitert werden. Vernetzung der Partner im Gesundheitswesen und die aktive Nutzung der elektronischen Signatur.
  • Arbeitsmarktpolitik im Informationszeitalter - Flexible Gestaltung des Arbeitsrechts. Abschaffung des Gesetzes zur Scheinselbstständigkeit. Die Vorschläge der Hartz-Kommission sollen realisiert werden. E-Learning soll verstärkt eingesetzt werden.
  • Verbraucherschutz - Vergabe von Gütesiegeln für Anbieter von Gütern im Internet, um die Akzeptanz von E-Commerce zu vergrößern und das Verbrauchervertrauen zu stärken. Gleichzeitig sollen die VerbraucherInnen gezielter über die Gütesiegel informiert werden.
  • Bildung und Qualifikation - Computer in allen Schulen plus Unterricht in Neuen Medien. "Medienkompetenz" muss in die PISA-Studie und andere Teste mitaufgenommen werden. Schul-Server in kommunalen Rechenzentren.
  • E-Government und E-Democracy - In der kürzlich abgeschlossenen E-Town-Studie der Initiative D21 wurden die Internet-Auftritte aller deutschen Großstädte im E-Government verglichen. Analysiert wurden 82 kommunale Internet-Auftritte von Städten über 100.000 Einwohnern in den Kategorien "Elektronische Verwaltung", "Elektronische Demokratie" und "Nutzerfreundlichkeit". Dabei wurde sehr deutlich, dass In den Bereichen E-Democracy und E-Administration dringend Maßnahmen zur Verbesserung der Verwaltung hinsichtlich Transparenzen, Bündelungen und Kooperationen getroffen werden müssen. Damit soll eine vernetzte Welt für einen Allen zugänglichen Bürgerservice geschaffen werden.

Obwohl AVIVA-Berlin nicht mit allen Forderungen konform geht, unterstützen wir natürlich grundsätzlich Initiativen wie diese. Aber zum Beispiel die Forderung, die Vorschläge der Hartz-Kommission in die Praxis umzusetzen, stößt bei uns auf heftigen Widerspruch. Besonders für alleinerziehende Frauen sind diese Vorschläge nicht akzeptabel. Ebenso für Teilzeitbeschäftigte.

Internet muss prinzipiell als "Emanzipationsmedium" begriffen werden, dass sowohl für Nutzer als auch für Nutzerinnen grenzüberschreitende kommunikative Möglichkeiten bietet. In diesem Sinne: Lesen Sie uns!

Weitere Informationen:
www.initiative21.de
www.politik-digital.de
www.europa-digital.de
oder per Mail unter kontakt@initiative21.de


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Beitrag vom 04.10.2002

Sharon Adler